Das Chiemsee Hell von Camba Bavaria ist schlicht und ergreifend ein handwerklich gebrautes Helles, dessen Eckdaten nicht überraschen. Gebraut wurde hier mit zwei klassischen Hopfensorten: Tradition, und Tettnanger. Auch Alkohol und Stammwürze sind stiltypisch. Die Brauerei verspricht uns einen dezenten Malzduft sowie einen würzigen, vollmundigen und fein-malzigen Geschmack. Soweit klingt das nicht sehr außergewöhnlich. Dennoch muss das Bier etwas Besonderes haben, denn es ist bereits mehrfach preisgekrönt. Zuletzt gewann es 2023 Silber bei den World Beer Awards in der Kategorie „Lager Helles/Münchner Lager Germany“. Das macht uns nun doch neugierig.

Weitere Eckdaten:

Alkoholgehalt 5,0 % Vol.

Stammwürze: 11,8° Plato

Bitterness: 16 IBU

Camba Chiemsee Hell im Craft Beer Check: die Ergebnisse

Optisch präsentiert sich das Camba Chiemsee Hell wunderbar goldgelb und (trotz Nicht-Filtrierung) sehr klar. Die Schaumkrone ist weiß und feinporig. Der Geruch ist süßlich-zurückhaltend und erinnert etwas an frisch gemahlenes Getreide. Auch ganz leichte Anklänge von säuerlichem Apfel und Traube können wir erschnuppern. Es folgt der Antrunk, der uns schnell klarmacht, dass es sich absolut nicht um ein Standard-Helles handelt. Überraschenderweise erwartet uns zunächst ein säuerlich-spritzig-erfrischender Geschmack, der etwas an Stachelbeere erinnert, dann aber schnell von einem angenehmen, schlanken und süßlichen Malzkörper abgelöst wird. Zurück bleibt ein dezent bitterer Gesamteindruck auf der Zunge.

Fazit: Dieses Bier lebt einerseits von seinem überraschend erfrischenden Antrunk, andererseits vor allem von seiner herausragenden Balance von Hopfen und Malz. Mit einem Hellen der großen Brauereien ist das nicht zu vergleichen. Für uns das beste Craft-Helle, das wir jemals im Glas hatten!