Bei der „süßen Verführung“, dem Riegele Dulcis 12, handelt es sich um ein sog. Belgisches Dubble, ein Starkbier belgischer Art, mit satten 11 % vol. Es gärt zwei mal, der zweite Durchlauf dauert 12 Monate (daher der Name). Nach belgischer Biertradition wurden Honig und Kandis beigemischt. Für die Gärung kommt die berühmte Trappistenhefe zum Einsatz.

Ergebnis im Craft Beer Check

Im Glas zeigt sich ein bernsteinfarbenes Bier, das in Orangene geht. Das Aroma ist äußerst interessant. Wir riechen in erstere Linie süßen Honig mit Malznoten, dezent sind auch Früchte wie Banane und Aprikose zu erahnen. Wir nehmen den ersten Schluck und sofort macht sich eine unverschämte Süße auf unserer Zunge breit. Moussierend legt sich das Bier um die Zunge und entfaltet dabei Aromen von Rosinen und Marzipan. Im Nachgang spürt man aber dann doch die extreme Stärke dieses Biers, die Verführung weicht zunehmend. Mit jedem Schluck verstärkt sich dieser Eindruck (hoffentlich gibt das keine Kopfschmerzen). Auf der Zunge bleibt im Laufe der Zeit gar ein pfeffriger Eindruck zurück. Allgemein hinterlässt der edle Tropfen einen dickflüssigen Eindruck, der eher einem Likör ähnelt.

Insgesamt ist beim Riegele Dulcis 12 die Süße sehr stark betont, was aber vermutlich schlicht beabsichtigt ist. Es ist eher ein Winter-Bier, das sicherlich hervorragend zu Wildgeflügel, kräftigem Käse oder auch einer Süßspeise passt. Auch als Digestif ist es vorstellbar.

Fazit: Wuchtig und süß, dadurch jedoch sehr außergewöhnlich.

Zutaten: Wasser, Gerstenmalz (Steffi, Caramünch), Weizenmalz, Haferflocken, Honig, Kandis, Hopfen (Hallertauer Mittelfrüh), Hefe (Trappistenhefe)