Dieses Paket beinhaltet 16 Flaschen der Hamburger Craft-Brauerei Hopper Bräu. Insgesamt sollte der Inhalt eine guten Querschnitt klassischer und „craftiger“ Biersorten abbilden. Das sind unsere Tasting-Notes.
UPDATE: Hopper Bräu hat seinen Namen in Landgang Brauerei geändert!
Hopper Bräu / Landgang Brauerei Paket im Craft Beer Check – die Ergebnisse
Hopper Bräu Helle Auftregung (Craft-Bier Helles): Vorbild war hier ein tschechisches Lagerbier. Mal sehen, was die Hamburger Brauerei daraus gemacht hat. Schon farblich unterscheidet sich die „Helle Aufregung“ deutlich von einem Standardvertreter dieser Sorte. Das Bier ist klar, bildet einen feinen Schaum und ist bernsteinfarben (rötlich-bräunlich). Das Aroma hat zwar die typisch hopfen-blumigen Anklänge eines hellen Biers, dazu kommen jedoch Nuancen von süßem Karamell. Verarbeitet wurden hier übrigens die Hopfensorten Sladek, Saazer und Hallertauer Cascade. Die ersten beiden hatten wir nie zuvor bewusst im Glas. Der Antrunk bringt uns einen Mix aus blumigem Hopfen, leichter Zitrussäure und süßem Malz. Mit der Zeit setzt sich eine Bittere durch, die eher untypisch für dieses Bierstil ist. Fast geht die „Helle Aufregung“ in Richtung eines gemäßigten IPAs. Toll ist auch die Süffigkeit und Würzigkeit – man kann gar Kräuter erahnen. Fazit: Ein Helles, das sich besonders in puncto Würzigkeit vom Standard-Lager unterscheidet. Es darf sich definitiv Craft Beer nennen. Ideal auch für Einsteiger.
Hopper Bräu Weizheit (Weizen-IPA): Wir lieben diesen Bierstil und unsere Erwartungen sind entsprechend hoch. Auch beim „Weizheit“ hat Hopper Bräu wieder einen Hopfen verwendet, den wir noch nicht kannten: Sorachi Ace. Dazu kommen Hallertauer Blanc und Tradition. Sorachi Ace (ursprünglich aus Japan) soll theoretisch ein starkes Lemonaroma und Kokos mitbringen. Im Glas haben wir hier orangefarbenes und hefetrübes Bier mit feiner Schaumkrone. Geruch: Traubenzucker, Banane und Cassis – wow! Der Antrunk ist wirklich außergewöhnlich. Uns empfangen ausgeprägte Cassis-Noten, Kräuter und der zuvor identifizierte Traubenzucker. Limetten und Zitronen sind ebenfalls klar vorhanden. Ein leichter Hauch Kokos mag sogar dabei sein. Auffällig ist auch die Spritzigkeit. Bittere tritt hingegen kaum auf. Das Finale ist dennoch IPA-typisch trocken. Fazit: Wir hatten selten ein Weizen-IPA im Glas, das solch intensive spritzig-fruchtige Noten hervorbringt. Vor allem gefällt uns, dass die typische Banane zugunsten roter Beeren etwas in den Hintergrund tritt. Wirklich ein Spitzenbier!
Hopper Bräu Amerikanischer Traum (IPA): Kommen wir zu einem echten Klassiker der Craft-Beer-Szene, einem waschechten West Coast Style IPA. Noten von Citrus, Pinie und Harz verspricht uns Hopper Bräu auf dem Etikett. Im Glas präsentiert sich der Amerikanische Traum bernsteinfarben bis bräunlich und naturtrüb. Der Duft erinnert uns tatsächlich an harziges Holz mit einem Spritzer Zitrone. Der Antrunk ist recht cremig, malzig, holzig. Citrus ist nur dezent vorhanden. Dann kommt die IPA-typische Hopfenbittere ins Spiel. Sie erinnert an Grapefruit und ist mittelmäßig starkt ausgeprägt. Der Abgang ist trocken und verleitet schnell zum nächsten Schluck. Insgesamt wurde der Bierstil sehr gut interpretiert. Zurecht gab es für das 6,5 vol. % starke IPA beim Internationalen Craft Beer Award 2016 Silber.
Hopper Bräu Salonsozialist: Hier haben wir ein starkes Gebräu mit 9,3 % vol. Alk. Das Etikett gibt zunächst ein Rätsel auf, um welchen Bierstil es sich hier eigentlich handelt. Besonders interessant ist die Formulierung, das Bier sei „mit einer ganz besonderen Oberklassebrause nachvergoren“. Mal sehen, ob ein reines Tasting das Geheimnis lüften wird, oder ob wir weiter recherchieren müssen. Fakt ist jedenfalls: Der Salonsozialist von Hopper Bräu verströmt ein wahnsinnig intensives Aroma, selbst wenn man sich nicht einmal in der Nähe des Glases befindet. Der Duft erinnert an Banane, Birne und Gewürze. Farbtechnisch präsentiert sich der „Rätsel-Weizenbock“ dunkel-orange und hefetrüb. Es folgt der Antrunk: Wow! Äpfel, Birnen, Kirschen – ein ganzer heimischer Obstgarten. Im Verlauf wird der Salonsozialist nicht etwa bitter, sondern immer süßer. Immer mehr erinnert er an Wein und Rosinen. Dieses Finish bringt uns auf eine heiße Spur. Unser Tipp: Hier ist Champagnerhefe im Spiel. Abgerundet wird das Bier im Übrigen durch eine dezente Pfefferschärfe. Fazit: Ein absolutes Highlight, das ihr unbedingt probieren solltet!
Hopper Bräu Nussferatu (Brown Ale): Endlich mal wieder ein Brown Ale. Diesen Bierstil bekommt man nicht allzu oft in die Finger. In der Nase haben wir ein attraktives Aroma: Vollmilch-Schokolade. Der Antrunk bringt uns zunächst eine leichte Zitrussäure. Nussige Noten sind mit dabei, ebenso die zuvor wahrgenommene Schokolade. Dieses Zusammenspiel von Säure und Nuss-Schokolade ist leider nicht ganz harmonisch. Könnte man die Zitruskomponente wegnehmen, wäre das Nussferatu gelungen. Schade – hier ist noch Luft nach oben.
Hopper Bräu Dunkle Macht (Porter): Den krönenden Abschluss unseres Landgang-Brauerei-Tastings bildet ein tiefschwarzes Porter mit dem Namen „Dunkle Macht“. Der Geruch ist vielversprechend: Sauerkirsche, Pflaume, Zartbitterschokolade. Der Antrunk ist cremig und bringt uns zunächst fruchtige Kirschen, die dann schnell von zartbitterer Schokolade abgelöst werden. Röstige Kaffee-Noten gesellen sich dazu und bilden zusammen mit der Schokolade einen gelungenen Abschluss. Insgesamt gefällt uns vor allem, dass dieses Porter sehr geradlinig daher kommt. Unbedingt zu empfehlen!
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